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Mit der Versettla-Bahn auf 2000 Meter

Der Wetterbericht macht uns unsicher. Regen und Gewittergefahr lassen uns grübeln, welches Ziel wir uns für heute vornehmen. Beim Frühstück beruhigt uns Frau Brugger, die "Herbergsmutter" unserer Pension, und empfiehlt uns, den Weg nach oben zu wagen.

Die Seilbahn zu nehmen verbinden wir mit dem Erwerb eines 3-Tagespasses. Damit ist es klar, dass wir die kommenden 3 Tage die verschiedensten Seilbahnen testen werden.

 

Also starten wir mit Gaschurn und der Versettla-Bahn, die uns auf über 2000 Meter bringen wird. Ein bedeckter Himmel und damit mal angenehme Temperaturen in der Höhe lassen mich ganz kurz (wirklich nur ganz kurz 😄) überlegen, ob ich eine Jacke überziehe. Schon ein paar Minuten später kann ich diesen Gedanken nicht mehr nachvollziehen. Es geht bergan.

Der Weg ist wunderschön. Nicht nur die Ausblicke ins Rätikon und die Berge um die Silvretta begeistern, sondern mit dem Blick nach unten entdecke ich interessante Steine und Blumen in einer großen Vielfalt. 

 

Wir lassen uns Zeit und genießen die Natur. Derweil strömt der Schweiß wieder in Bächen, da so langsam die Sonne durch die Wolken lugt. Aber der Gipfel der Versettla (2372 m) ist nicht mehr weit. Wir machen hier Rast und schauen rundum in die Täler und versuchen die für uns allesamt unbekannten Gipfel zu benennen. Leider hat auch Peakfinder, unser sonst recht zuverlässiger Helfer, so seine Probleme.

 

Auf dem Rückweg machen wir noch mal eine längere Pause auf einer Ebene und packen die Drohne aus. Die grelle Sonne macht es mir nicht leicht, die Karte auf der Steuerung zu erkennen. Leider sind auch die Akkus ziemlich am Ende und der Wind ist für unsere kleine DJI mini 4 ziemlich heftig, so dass es ein kurzes Spielchen wird.

 

Der Weg zur Bergstation zurück führt wieder über Blockgeröll und Wiesen mit Blumen in allen Farben. Wir lassen uns jede Blume von der App Flora Incognita erklären und entdecken somit Arnika, den Schweizer Löwenzahn, die echte Alpenmagerite, das einköpfige Ferkelkraut, das kleine weiße Felsenleimkraut, der gelbe Tüpfel-Enzian und die Bärtige Glockenblume. Wer sich nichts darunter vorstellen kann, der sollte jetzt mal recherchieren 🤓.

 

An der Bergstation erwartet uns eine aufgeheizte Gondel und mir kann es nicht schnell genug gehen, diese in Gaschurn endlich verlassen zu dürfen. Der Weg in der Sonne zu unserer Pension am Berg wird schweißtreibend und fordert meine letzten Energiereserven. Und wieder mal rettet mich eine endlose Dusche.

 

In Sachen Dusche: Am Abend nach einem kurzen Einkauf und leckerem Imbiss kam er dann endlich ... der angekündigte Regen inkl. Gewitter. Im Hochgebirge ist ein Gewitter immer etwas ganz besonderes.